Abraham Geiger Kolleg
Kippa, Talmud und Tora
In Potsdam werden seit sechs Jahren Rabbiner ausgebildet. Das Abraham Geiger Kolleg ist in Zentraleuropa einmalig.
Daniel Alter, Malcolm Mattitiani und Tomas Kucera sind die ersten in Deutschland ausgebildeten Rabbiner nach dem Holocaust. Aufmerksam verfolgte die Weltöffentlichkeit ihre feierliche Ordination im September 2006 in der Dresdner Synagoge. Damit rückte auch das Potsdamer Bildungsinstitut ins Zentrum des Interesses: das Abraham Geiger Kolleg, einziges Rabbiner-Seminar Deutschlands. Die Nationalsozialisten schlossen die von dem jüdischen Theologen Abraham Geiger 1836 gegründete Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. 1999 wurde sie neu eröffnet. Das Kolleg möchte der jüdischen Weltgemeinschaft ein Deutschlandbild vermitteln, das aus dem Schatten des Nationalsozialismus heraustritt. Es ist an die Potsdamer School for Jewish Studies angegliedert, wo die Rabbinerkandidaten einen Magister-Studiengang absolvieren. Die Einrichtung wird aus privaten und öffentlichen Mitteln, darunter des Bundesinnenministeriums und der Deutschen Bank gefördert. Zur Zeit studieren hier zehn Männer und eine Frau. Im Jahr 2008 werden die nächsten Rabbiner geweiht.