Menschen mit einer Sehbehinderung können sich immer besser ohne fremde Hilfe in der Welt bewegen. Ampeln geben Klopfzeichen, unterschiedliche Bodenbeläge weisen die Richtung und Computer in Blindenschrift ermöglichen unkompliziertes Kommunizieren im Internet. Dass Sehbehinderte und Blinde sich mit dem Fahrrad aufmachen, um von Mainz über Einsiedeleien in der Schweiz bis nach Rom zu fahren, klingt jedoch nahezu unmöglich. Doch so geht es: durch Tandems mit sehenden Piloten und Copiloten mit Sehbehinderung. Das „Tandem“ steht dabei für das sportliche Modell des Fair Play, das mit der Tour in die Welt getragen wird. 85 Personen aus sechs verschiedenen europäischen Nationen auf 30 Fahrrädern werden sich auf den Weg machen, um die Alpen zu überqueren. Der Verein „Pro Retina Deutschland“, eine Selbsthilfevereinigung für Menschen mit einer Netzhautdegeneration, möchte mit dieser Tour vom 12. bis 24. September die Öffentlichkeit auf die Belange von sehbehinderten und blinden Menschen aufmerksam machen – und die Sicht auf Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft im Allgemeinen schärfen.