Robert-Schumann-Haus Zwickau
In die Tasche gelesen
In Zwickau steht der weltweit größte Bestand von frühen Taschenbüchern.
Robert Schumann sitzt an seinem Schreibtisch in Dresden, Ende 1847. Soeben hat er die letzten Noten für seine neue Komposition fertig gestellt, doch er findet keine Ruhe. Erneut greift er zur Feder und mahnt seinen Verleger: „Eile, höchste Eile der Herausgabe wäre nothwendig“, schließlich hört in Punkto Honorar selbst bei einem Schumann die Romantik auf. Ungeduld und Geschäftssinn hat der berühmte Komponist wohl von seinem Vater August geerbt. Der brachte es als Chef einer kleinen Verlagsbuchhandlung im sächsischen Zwickau zwar nicht zu ähnlicher Prominenz, doch an lukrativen Ideen mangelte es auch dem alten Herrn nicht: Der Senior erfand um 1814 das Taschenbuchformat und eroberte mit seiner Etui-Bibliothek ganz neue Leserschichten, schließlich „kann der Fußgänger leicht 4, der Fahrende aber bis zu 50 Bändchen bey sich führen“. Das Robert-Schumann-Haus in Zwickau besitzt den weltweit größten Bestand der frühen Taschenbücher und präsentiert ihn jetzt in einer Sonderausstellung.