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BrokenLifts.org – Plattform für Aufzugstörungsinformationen

Initiator: Sozialhelden e.V., Berlin

Über die digitale Plattform BrokenLifts.org können sich Menschen in Echtzeit über defekte Aufzüge im Berliner Nahverkehr informieren. Das Projekt setzt dabei auf offene Daten, um die Reiseplanungssicherheit für mobilitätseingeschränkte Personen zu erhöhen.

Offene Daten und technische Schnittstellen ermöglichen neue Services. Mit BrokenLifts.org bringen wir Aufzugstörungsinformationen anbieterübergreifend auf eine komplett neue Ebene.

Jonas Deister, Geschäftsführer des Sozialhelden e.V.

Copyright: Andi Weiland | Sozialhelden e.V.

Defekte Aufzüge sind für mobilitätseingeschränkte Menschen ein großes Problem, wenn sie den öffentlichen Verkehr nutzen. Deshalb ist es wichtig, rechtzeitig von Ausfällen zu erfahren. Die Web App BrokenLifts.org leistet genau dies: Sie informiert Reisende, die auf Rollstühle oder Gehhilfen angewiesen oder mit Kinderwagen unterwegs sind, frühzeitig über Aufzugstörungen. Neben aktuellen Informationen gibt es auch Auskünfte zu zukünftigen Ausfällen, zum Beispiel aufgrund von Baumaßnahmen.

Der gemeinnützige Berliner Verein Sozialhelden hat die Online-Plattform 2013 gelauncht. Das Projektbüro Henkelhiedl übernahm die Entwicklung der Web App. Die notwendigen Daten stellen der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, die S-Bahn Berlin und die Berliner Verkehrsbetriebe in einem harmonisierten Datenformat und als Open Data per Feed bereit. Auch beim weiteren Ausbau der Plattform setzen die Initiatoren ganz auf offene Daten und technische Schnittstellen (APIs).

Mit dem Laden des Videos werden Datenverbindungen zu Youtube / Google aufgebaut. Weitere Informationen finden Sie hier

Copyright: Andi Weiland | Sozialhelden e.V.

Gut zu wissen

  • Prototyp: entwickelt im Rahmen eines Hackathons Ende 2011
  • Projektsstart: Ende 2013, in Kooperation mit Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, S-Bahn Berlin und Berliner Verkehrsbetriebe
  • Mitarbeiterzahl Sozialhelden e.V.: 10 (Stand: September 2016)

Interview mit Raul Krauthausen, Vorstandsvorsitzender des Sozialhelden e.V.

Wie kamen Sie auf die Idee, dass die Welt BrokenLifts.org braucht?

In Berlin haben wir die besondere Situation, dass es mit der BVG und der S-Bahn zwei verschiedene Verkehrsanbieter gibt. Beide Anbieter haben aber eigene Websites, eigene Routennavigationen und eigene Listen, welche ihrer Aufzüge gerade funktionieren und welche nicht. Das ist aus Fahrgastsicht aber uninteressant: Ich weiß oft gar nicht, welchen Verkehrsanbieter ich gerade benutze und wenn ich Tourist bin, kenne ich auch nicht unbedingt die Unterschiede. Das war also die Idee: Der Aufbau einer Plattform, auf der es egal ist, wem ein Aufzug gehört, und die Auskunft über alle Fahrstühle gibt, die auf meiner Route gerade defekt sind.

Copyright: Andi Weiland | Sozialhelden e.V.

Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?

Die Sozialhelden arbeiten nach dem Motto “einfach mal machen”. Es ist nicht immer ganz leicht, diese Philosophie zu leben, wenn man wie bei BrokenLifts mehrere Kooperationspartner hat. Anfangs mussten wir also erstmal durch viele Abstimmungsrunden. Dann aber war das gegenseitige Vertrauen da und wir konnten loslegen. Technische Herausforderungen wie die Synchronisierung von Daten oder die Vergabe neuer Aufzugs-IDs waren ohne großen Probleme gemeinschaftlich lösbar.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in zwei Jahren?

Unter anderem planen wir die Integration der Daten der Deutschen Bahn. Deren Weg für offene Daten und das Bereitstellen einer entsprechenden Aufzugs-API hatten wir eng begleitet und sie hierbei unterstützt. Auch sollen regionale Verkehrsanbieter angebunden werden, damit die Reisenden anbieterunabhängig möglichst alle für sie relevanten Aufzugsdaten auf BrokenLifts.org finden können. Das alles ist auch denkbar für andere Branchen. Daher sind wir offen, das Projekt z.B. auch gemeinsam mit Aufzugherstellern weiterzuentwickeln.

Was raten Sie anderen Menschen, die eine gute Idee haben und sie in die Tat umsetzen wollen?

Wichtig ist, den Schritt über die PowerPoint-Präsentationen hinweg zu schaffen. Findet heraus, ob die Idee funktioniert, fangt klein an, sucht euch Unterstützer. Am Anfang muss nicht immer alles perfekt sein.

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