Zu jedem Zeitpunkt zu wissen, wie es den eigenen Maschinen und der Infrastruktur geht und bei Bedarf sofort handeln zu können, das ist diesem Zeitalter der Digitalisierung unerlässlich. Genau diesen konstanten und detaillierten Einblick wollen wir unseren Kunden ermöglichen, um damit Kosten zu sparen und die Qualität und Sicherheit zu erhöhen.
Andreas Kunze, CEO der Konux GmbH
Bahnunternehmen stehen stets unter dem Druck, ihre Infrastrukturnutzung zu optimieren, Passagier- und Frachtkapazitäten zu erhöhen und gleichzeitig Instandhaltungskosten und Pünktlichkeit unter Kontrolle zu halten. Das Start-up KONUX aus München hat eine Lösung entwickelt, die derzeitige manuelle Messverfahren durch Sensorik am Gleis ersetzt und kontinuierlich Daten zum Zustand der Infrastruktur an eine Analytik-Plattform übermittelt.
Dort analysieren Algorithmen die Sensordaten, erkennen Anomalien und berechnen die voraussichtlich verbleibende Lebensdauer der Infrastruktur. Diese Informationen werden in Echtzeit auf einer benutzerfreundlichen Oberfläche veranschaulicht. Das System meldet kritische Ereignisse und gibt Handlungsempfehlungen für die optimale Planung von Instandhaltungsmaßnahmen. So kann die volle Lebensdauer der Infrastruktur ausgenutzt und Ausfälle vermieden werden. Das kommt den Reisenden und Frachtkunden in Form von erhöhter Pünktlichkeit und Verlässlichkeit des Bahnverkehrs zugute.
Gut zu wissen:
- Gründung: Anfang 2014 in München von Andreas Kunze, Vlad Lata und Dennis Humhal
- Mitarbeiterzahl: 35 (Stand: September 2016)
- Partner: Die Deutsche Bahn überwacht mit KONUX bereits einen Teil der 70.000 Weichen in ihrem Schienennetz
Foto: KONUX GmbH
Interview mit Andreas Kunze, CEO der KONUX GmbH
Wie kamen Sie auf die Idee, dass die Welt eine Lösung wie die KONUX braucht?
Unser Ausgangspunkt war, dass Unternehmen insbesondere von präziser und intelligent vernetzter Sensorik profitieren können um die Digitalisierung der Branche umzusetzen. Wir erkannten jedoch, dass die Aufbereitung und Analyse dieser Daten in Echtzeit einen noch größeren Mehrwert für unsere Kunden liefert. Daher bietet Konux nun eine ganzheitliche Lösung aus Sensorik, falls benötigt, sowie KI-basierter Datenanalyse, Speicherung und individueller Nutzeransicht an.
Foto: KONUX GmbH
Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?
Neben der Herausforderung, das beste Produkt für unseren Kunden und den Markt zu entwickeln, war auch die Zusammensetzung des Teams wichtig. Die Arbeitsweise in einem Start-up ist am effektivsten, wenn alle die gleiche Vision haben und es auch menschlich passt. Wir achten also noch stärker als am Anfang darauf, dass neue Mitarbeiter in unsere Unternehmenskultur passen. Im Management-Team liefen wir zwischenzeitlich Gefahr, zu „corporate“ zu werden, haben das aber gottseidank rechtzeitig gemerkt und konnten es ändern.
Wo sehen Sie Ihr Projekt in zwei Jahren?
In zwei Jahren wollen wir unsere Lösungen in weiteren europäischen Ländern und in den USA, auf Eisenbahngleisen im Einsatz sehen. An dieser Internationalisierung arbeiten wir momentan bereits. Außerdem wollen wir industrielle Anwendungsgebiete weiter ausbauen. Unsere Technologie findet beispielsweise in der industrielle Automation Einsatz und auch in diesem Bereich wollen wir weiterwachsen.
Was raten Sie anderen Menschen, die eine gute Idee haben und sie in die Tat umsetzen wollen?
Verlassen Sie sich nicht nur auf ihr Bauchgefühl, das Ihnen sagt die Idee könnte Erfolg haben. Sprechen Sie stattdessen mit Branchenkennern und potentiellen Kunden und versuchen Sie genau zu verstehen, was die aktuellen Probleme der Kunden sind – und wie Ihre Erfindung diese Probleme lösen kann. Achten Sie auch darauf, ob Ihre Idee skalierbar ist. Sie wollen schließlich nicht nur für kurze Zeit oder nur in Ihrer Nachbarschaft Erfolg haben, sondern Ihre Idee weiter ausbauen.