Lasst uns unsere Städte von parkenden Autos befreien, Autobesitzern die Chance geben, die Mobilitätswende mitzugestalten, und jedem den Zugang zu nachhaltiger und bezahlbarer Individualmobilität ermöglichen – ob in der Stadt oder auf dem Land!
Edgar Scholler, Gründer GETAWAY GmbH
46 Millionen Autos stehen in Deutschland durchschnittlich 23 Stunden täglich ungenutzt am Straßenrand, erschweren die Parkplatzsuche und blockieren wertvolle Innenstadtflächen.
GETAWAY hat eine App-Lösung entwickelt, die es ermöglicht, parkende Privatautos über das eigene Smartphone spontan zu mieten und zu vermieten. Teilnehmende Autos werden von unserem Technikerteam einmalig mit dem GETAWAY-SafetyKit ausgestattet, um einfachste und sichere Abläufe für Autobesitzer und -nutzer zu gewährleisten. Ausgerüstet kann das Auto bei jedem Parkvorgang für einen beliebigen Zeitraum über das Handy in den Carsharing-Modus geschaltet werden. In diesem Zeitraum können es verifizierte und versicherte Nutzer über ihr Handy öffnen und zu dem vom Autobesitzer festgelegten Kilometerpreis sofort losfahren. Autoschlüssel und Tankkarte liegen im Handschuhfach bereit. Beendet wird die Miete vor Ablauf des Freigabezeitraums am ursprünglichen Anmietort. Gleichzeitig adressiert GETAWAY alle Autobesitzer, denen die Umwelt am Herzen liegt und die dennoch gerne Autofahren. Denn jedes effizient ausgelastete Auto kann den Bedarf an bis zu 20 konventionellen Pkw kompensieren (Bundesverband Carsharing, 2017) und so den Parkdruck langfristig entlasten. Gleichzeitig senken spontan verfügbare und gemeinsam genutzte Fahrzeuge die Anreize, sich ein eigenes Auto anzuschaffen, und stärken die Vielfalt des hiesigen Verkehrsverbunds.
Gut zu wissen
- Seit 2015 arbeitet das Team von GETAWAY aus über 14 Techniker daran, die Auslastung bestehender Autos nachhaltig zu verbessern und den Zugang zu Mobilität zu demokratisieren.
- Ende 2017 ist GETAWAY in der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ der Öffentlichkeit vorgestellt worden.
- 2017 ist zusammen mit dem Partner Die Gothaer ein innovatives Kfz-Versicherungsprodukt entwickelt und mit dem Partner innogy im Jahre 2018 der Grundstein für die deutschlandweite Elektromobilitätsoffensive gelegt worden.
- 2018 sind neben Pilotprojekten in Stadtrandgebieten und im ländlichen Raum auch das Leuchtturmprojekt Essen500 im Ruhrgebiet gestartet.
Interview mit Edgar Scholler, Gründer von GETAWAY GmbH
Wie kamen Sie auf die Idee, dass die Welt Ihr Projekt braucht?
Selbst auf der Suche nach einem Carsharingauto ist mir der Wahnsinn aufgefallen, an wie vielen parkenden Autos ich vorbeiging, wie viel ruhendes Blech unsere Innenstädte verstopft. Autos, die, wie mein eigenes damals, ungenutzt Platz verschwenden und dabei Geld kosten.
Die Idee für eine technologiebasierte Autovermietung von privat war geboren. Nur wenige Wochen später zog ich in meine Wahlheimat Berlin und gründete GETAWAY.
Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?
Eine große Herausforderung ist die ergebnisorientierte Zusammenarbeit mit öffentlichen Verwaltungen und Kommunen – obwohl wir hier zahlreiche Anknüpfungspunkte sehen. Wir zeichnen uns durch flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege und unsere Innovationsfreude aus, die es uns erlaubt, zu experimentieren. Diese Eigenschaften könnten sich wohl nicht deutlicher von der öffentlichen Verwaltung abheben. Die ist im Gegensatz dazu häufig risikoavers und hat wenig Innovationspotenzial. Damit in Zukunft mehr Partnerschaften entstehen und so beide Seiten voneinander profitieren können, sind ressourcenschonende Kooperationsformate und Pilotprojekt vielversprechend. Ein solches Projekt konnten wir ganz aktuell gemeinsam mit der Stadt Essen entwickeln und umsetzen. Hier konnten wir mit dem Oberbürgermeister der Stadt einen starken Befürworter von uns begeistern und vorbei an den unflexiblen Entscheidungsketten ein für alle Parteien mehrwertstiftendes Projekt entwickeln. Diesen Mut wünschen wir uns auch von anderen kommunalen Verwaltungen.
Wo sehen Sie Ihr Projekt in zwei Jahren?
Getaway ermöglicht es allen Städten und Kommunen, die Mobilitätswende selbst in die Hand zu nehmen und die Verfügbarkeit von nachhaltiger Mobilität ohne Infrastrukturkosten zu erhöhen.
In zwei Jahren möchten wir, dass zahlreiche Städte und Kommunen, auch fernab der Großstadtzentren, von einem höheren Mobilitätsangebot, von einer besseren Stadt-Umland-Vernetzung und deutlichen Flächenentlastungseffekten profitieren.